Dafür bin ich Luther ernsthaft böse

betr.: „Die Liebe zur Arbeit“ (Um Vollbeschäftigung zu erreichen, ist kurze Vollzeit für alle nötig) von Thomas Gesterkamp, taz vom 29. 7. 03

Eigentlich komisch, dass nicht häufiger so argumentiert wird. Wenn ich meiner Tochter, 6, die Arbeitslosigkeit zu erklären versuche, ist das Erste, was sie sagt, dass doch alle dann weniger arbeiten könnten. Klingt doch überzeugend, oder? Weniger arbeiten für (natürlich) weniger Geld, dafür mehr Freizeit, Spaß und Lebenslust! Vom Protestantismus halte ich ja ohnehin nix (by the way, auch von anderen vergleichbaren Vereinssatzungen nicht), aber die Überhöhung der Arbeit zum Lebenssinn, dafür bin ich Luther ernsthaft böse! CHRISTIAN SCHMITT-KILB, Rostock