Jüdischer Siedler getötet

Palästinenser beschießen Fahrzeug im Westjordanland. Soldaten töten Palästinenser, darunter zwei Kinder

JERUSALEM dpa ■ Bei einem Angriff im nördlichen Westjordanland ist gestern erstmals seit Monaten wieder ein israelischer Siedler getötet worden. Zuvor hatten Soldaten dort einen Palästinenser erschossen, als er in eine Siedlung eindringen wollte. Am Samstag töteten israelische Soldaten im Gaza-Streifen und im Westjordanland drei Palästinenser, darunter zwei Kinder.

Gestern Morgen beschossen Palästinenser bei Dschenin aus einem Versteck das Fahrzeug, in dem der Siedler und seine Frau saßen. Der 49-Jährige wurde durch einen Kopfschuss getötet, die Frau erlitt einen Schock. Sie waren entgegen Armeeanordnungen ohne militärischen Schutz unterwegs.

Zuvor hatten israelische Soldaten im nördlichen Westjordanland bei Nablus einen Palästinenser erschossen. Nach Medienberichten hatte er versucht, in die jüdische Siedlung Har Bracha einzudringen. Die radikalen Al-Aksa-Brigaden bekannten sich zu beiden Zwischenfällen.

Militante Palästinenser feuerten gestern Morgen erneut fünf Kassam-Raketen auf israelisches Gebiet ab. Dabei wurde jedoch niemand verletzt. In Bet Chanun im nördlichen Gaza-Streifen waren am Samstag zwei Palästinenser in Alter von 9 und 15 Jahren erschossen worden. Die Armee war am Dienstag in die Ortschaft eingerückt, nachdem bei Kassam-Angriffen auf die südisraelische Stadt Sderot zwei Israelis getötet worden waren, darunter ein dreijähriges Kind. Im Flüchtlingslager Balata bei Nablus im Westjordanland töteten Soldaten am Samstag einen angeblich bewaffneten Palästinenser.