Unesco: Kölner Dom ist bedroht

KÖLN taz ■ Die Unesco hat den Kölner Dom auf die „rote Liste“ des bedrohten Weltkulturerbes gesetzt. Politiker von CDU und Grünen zeigten sich auf Anfrage erschrocken. Hintergrund ist der Bau des „Köln-Turms“ in Deutz, der laut Unesco den Blick auf den Dom zu sehr verstellt.

Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner kritisierte, die Stadt Köln sei in Sachen Hochhäuser zu wenig verhandlungsbereit. „Ich habe ja nichts gegen Hochhäuser“, sagte sie. „Aber in diesem Fall ist erst ein Symposium mit Fachleuten gemacht worden, als schon alles entschieden war.“ Grünen-Fraktionsvorsitzende Barbara Moritz verlangte, wenigstens bei künftigen Projekten auf den Dom zu achten.

Ihr Amtskollege von der CDU, Karl-Jürgen Klipper, pflichtete dem bei: Bauprojekte in der linksrheinischen Innenstadt dürften den Dom mit ihrer Höhe keine Konkurrenz machen. Im Oktober solle dazu ein Hearing stattfinden. „Dann entscheiden wir in Ruhe und ohne den Druck der Kommunalwahl.“ Bei der Stadt Köln gab man sich dagegen zurückhaltend. „Der Dom ist und bleibt weiterhin Weltkulturerbe“, meinte Sprecher Ulrich Höver. FÜB