Aufatmen bei Lloyd

Bremerhaven: Versicherungen zahlen Millionenschaden an der „Pride of America“. SSW-Werft hofft auf Aufträge

Bremerhaven taz ■ Die Versicherungen der Bremerhavener Lloyd-Werft wollen offenbar den Gesamtschaden in Höhe von rund 150 Millionen Euro bezahlen. Das soll auf einer für den Mittwoch geplanten Pressekonferenz mitgeteilt werden. Der im Januar in Schieflage geratene und voll Wasser gelaufene Rumpf des Kreuzfahrtschiffs „Pride of America“ soll dann in der Lloyd-Werft fertig gebaut werden. Die amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line (NCL) hatte es zeitweise nicht ausgeschlossen, die Fertigstellung einer anderen Werft anzuvertrauen. Die Lloyd-Werft musste kurz nach der Havarie Insolvenz anmelden.

Anfang nächster Woche wolle die US-Reederei ihre Entscheidung über den Weiterbau der „Pride of America“ bekannt geben, sagte ein Sprecher. Das knapp 300 Meter lange Schiff soll nun im kommenden Frühjahr ins Kreuzreise-Programm aufgenommen werde.

Auch bei dem anderen in Insolvenz befindlichen Bremerhavener Schiffbauer, der SSW-Werft, keimt jetzt neue Hoffnung. Am Sonnabend lief das 85 Meter lange Vorschiff der „Rio Eider“ vom Stapel, das in Bremerhaven für die HDW-Werft in Kiel gefertigt wurde. Auf der SSW-Werft macht man sich Hoffnung, bald wieder komplette Schiffe auf den Helgen nehmen zu können. „Wir haben alle wesentlichen Steine aus dem Weg geräumt, die gegen eine Fortführung des Schiffbaus gestanden haben“, sagte Werftchef Karl-Heinz Jahncke. Diese Finanzierungsangebote der Banken setzen Landesbürgschaften voraus. Die Bremerhavener Werften sind an dem geplanten Deutschen Schiffbau-Verbund von HDW und Thyssen nicht beteiligt.Klaus Wolschner