was macht eigentlich... … Matthias Schweighöfer?

Sich enthaaren

Nach eigener Auskunft begann Matthias Schweighöfer damit bereits gestern. Hat er sich auch verdient, schließlich trug er drei Wochen lang angeschweißtes Zusatzhaar. In Anbetracht tropischer Temperaturen zeugt das von geradezu selbstlosem Arbeitsethos. Doch der gehört zum Erfolg dazu. Und den will der 22-jährige Schauspieler nicht mehr missen.

Seit seiner Hauptrolle in „Soloalbum“ legt sich der Neuberliner mächtig ins Zeug. Die seichte Story dieses Films entstand nach dem gleichnamigen Buch von Stuckrad-Barre und bekam nur äußerst verhaltene Kritiken. Doch die prallten an Schweighöfer ab. Diese Art Literatur interessiere ihn eigentlich nicht, so der ehemalige Mecklenburger selbstbewusst. Ungeniert macht er deutlich, dass seine Welt eher „die sprachlich feineren Sachen“ sind. So nimmt der junge Star strebsam ein größeres Kaliber in Angriff: den jungen Bertolt Brecht. In dessen frühem Drama „Baal“ gibt Schweighöfer nun den egozentrischen Dichter, der in seiner Gier nach Leben und Lieben sogar zum Totschläger wird. Daher auch die zottelig-punkige Haarpracht. Denn die Figur des wandernen Lyrikers Baal wurde für die ZDF-Verfilmung ins 21. Jahrhundert verlegt. Und da gilt ein brechtähnlicher Dichter doch eher als antiquiert, ein lärmiger Punkrocker hingegen ist zeitgemäßer. Und als blonder, lockiger und pickelfreier Jüngling hätte Schweighöfer in dieser Rolle irgendwie unauthentisch gewirkt. Insofern nahm er drei Wochen fettiges Haar sicher gern in Kauf. HHE FOTO: PROMO