Mobiles erforschen, dann lösen

Ein Mobile Solution Center ist den Abgeordneten zu teuer. Weil erst der Bedarf geklärt werden soll, gibt es zunächst nur den kleinen Bruder: das Mobile Research Center

Bremen taz ■ Bremen bekommt zunächst kein „Mobile Solution Center“, in dem Mobilkommunikation erforscht, produziert und vermarktet wird, sondern zunächst nur ein „Mobile Research Center“. In diesem sollen bestehende Forschungseinrichtungen rund ums Handy zusammengefasst werden. Der Unterschied: Für „Solution“ hätte es einen Neubau gegeben, „Research“ wird in ohnehin leer stehende Gebäude im Technologiepark an der Uni ziehen. Dort sei außerdem Platz für Unternehmen, die im selben Bereich arbeiten, so der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD, Max Liess.

Für das Vorhaben bewilligten gestern die Wirtschaftsförderungsausschüsse der Bremischen Bürgerschaft 3,7 Millionen Euro. Mit weiteren 900.000 Euro sollen bis März 2005 internationale Unternehmen gewonnen werden, um dennoch den großen Wurf des „Solution Center“ zu landen. Dieses würde dann noch einmal 20 Millionen Euro verschlingen. Der SPD-Politiker Liess bewertet das Vorgehen als Erfolg der Parlamentarier. Zum ersten Mal werde bei einer Investitionsentscheidung in der Größenordnung erst untersucht, ob es den Bedarf dafür überhaupt gebe. Der Senat hatte die kleinere Lösung gar nicht vorgesehen. Auch die CDU begrüßte es, dass der Neubau zunächst nur eine Option ist.

Im Wirtschaftsressort scheint man allerdings fest davon auszugehen, dass Bremen sich als „Standort für Anwendungen der Mobilkommunikation in Europa an herausragender Stelle positionieren“ kann, wie es der Wirtschaftsstaatsrat Uwe Färber formuliert. Das „Mobile Research Center“ beschreibt er als „Aufbauphase eines Mobile Solution Centers“. eib