heute in bremen
: „Warteschleife Übergangssystem“

Die „Top Job“-Messe im Weser-Park informiert über Ausbildungsberufe

taz: Herr Rosenthal, ist die Arbeitnehmerkammer auf der Messe vertreten?

Peer Rosenthal, Arbeitnehmerkammer Bremen: Ja, wir haben dort einen eigenen Stand. Eine Job-Messe ist durchaus ein guter Bestandteil der Berufsorientierung junger Menschen.

Aber nicht ausreichend, um Jugendliche zu vermitteln?

Auf dem Ausbildungsmarkt besteht seit Jahren das Problem, dass sich Angebot und Nachfrage nicht decken – auch im letzten Jahr, in dem die Zahl der offiziell unversorgten Bewerber relativ gering war. Die ohne Ausbildungsplatz durchlaufen oft berufsvorbereitende Übergangsmaßnahmen – in Bremen ein ungefähres Drittel der Bewerber.

Sind die Übergangsmaßnahmen ein Abstellgleis?

Das Übergangssystem muss sich daran messen lassen, ob die Jugendlichen danach einen Ausbildungsplatz finden. Für einen Teil der Jugendlichen ist das Übergangssystem derzeit eine dauerhafte Warteschleife. Gelingt ihnen nicht der Sprung in eine Ausbildung, sind sie später einem höheren Arbeitslosigkeitsrisiko ausgesetzt und in höheren Maße in Niedriglohnjobs und prekären Beschäftigungsverhältnissen beschäftigt.

Was müsste geändert werden?

Es müssten mehr Ausbildungsplätze bereitgestellt werden und die Konjunkturanfälligkeit des Ausbildungsmarktes müsste korrigiert werden. Übergangsmaßnahmen müssten anschlussfähig gemacht werden, indem etwa ein betriebliches Praktikum mit parallelem Berufsschulbesuch auf die Ausbildungszeit angerechnet wird. Interview: diw

Ausbildungsmesse „Top Job“, 6. und 7. Februar, 9 bis 18 Uhr im Weser-Park