Service zentralisiert

Köln spart vier von neun Meldehallen ein. Dafür soll es längere Öffnungszeiten und ein Online-Angebot geben

KÖLN taz ■ Von neun Meldehallen werden im Kölner Stadtgebiet in Zukunft noch fünf die gewohnten Leistungen für die Bürger erbringen. In Rodenkirchen, Ehrenfeld, Chorweiler und Kalk werden die Hallen geschlossen – ihre Aufgaben übernehmen die fünf übrigen Standorte, die in so genannte Kundenzentren umgewandelt werden. Dort können alle Kölner ihre Reisepässe oder Personalausweise beantragen – unabhängig davon, wo sie wohnen. Das erste Kundenzentrum wird am kommenden Montag in der Innenstadt am Laurenzplatz eröffnet. Bis zum Frühjahr 2005 sollen die anderen in Nippes, Mülheim, Lindenthal und Porz folgen.

In den früheren Meldehallen verbleiben Servicestellen mit abgespecktem Angebot. Dort wird es nur noch Informationsmaterial oder Hilfestellung beim Ausfüllen von Formularen geben. Diese Einsparungen seien wegen der Haushaltskonsolidierung nötig, teilte die Stadt gestern mit. Insgesamt müssten 60 Millionen Euro in der Kölner Verwaltung eingespart werden. Die höheren Besucherzahlen in den neuen Kundenzentren sollen mit längeren Öffnungszeiten aufgefangen werden. So wird in der Innenstadt nach der normalen Servicezeit von 9 bis 13 Uhr für vereinbarte Termine bis 19 Uhr geöffnet sein. „Mit den Terminvereinbarungen schaffen wir es langfristig, die Wartezeiten zu verkürzen“, so Stadtdirektor Herbert Winkelhog.

Dazu soll auch der „Bürger Service Online“ (www.stadt-koeln.de/bol/) beitragen. Dort können die Termine übers Internet vereinbart werden, und eine Übersicht zeigt die aktuellen Wartezeiten in den Kundenzentren. Das soll bei der Entscheidung helfen, ob man nicht beispielsweise den Weg ins Kundenzentrum in Nippes sucht, wenn die Wartezeit in Mülheim länger ist.

Die Stadt dementierte unterdessen eine Meldung der SPD-Fraktion, dass das Bezirksbürgeramt in Rodenkirchen geschlossen werde. „Die Bürgerämter bleiben in allen Stadtbezirken weiterhin bestehen“, so die Stadt.

Tobias Haucke