Auf dem Weg zur Kreditfabrik

Offiziell hatte es bei der gestrigen Kundgebung der Banker vor der Petri-Kirche den Anschein, als gehe nur ums Geld: 0 Prozent bis zum Oktober, dann 1,2 bis Oktober 2005 und danach 1,3 Prozent. „Und dann fordern die Banken noch, dass der Gesamtbetriebsrat entscheiden kann, ob am Jahresende acht Prozent Gehalt einbehalten werden, da es den Banken so schlecht geht“, schimpfte Haspa-Betriebsrätin Karin Gronau. „Doch es geht um viel mehr“, berichtete Jens Hnyk von der Gewerkschaft ver.di: Arbeitsplatzabbau, Outsourcing und Leistungsverdichtung hin zur „Kreditfabrik“ – das seien die Trends bei den Finanzdienstleistern. Daher bemüht sich ver.di in der Tarifrunde auch Fragen wie „psychische Belastung am Arbeitsplatz“ sowie Qualifikation, Fortbildung und Transfergesellschaften bei Jobverlust zu regeln. Hnyk: „In Hamburg sind im vorigen Jahr 1.000 Arbeitsplätze abgebaut worden.“

KVA/FOTO: HENNING SCHOLZ