Korruption ist unverringert hoch

In Berlin gibt es jährlich 300 bis 400 Korruptionsverfahren. Das sagte der Leiter der Zentralstelle Korruptionsbekämpfung, Hans Jürgen Fätkinhäuer, der Berliner Zeitung. Die Zahl sei seit Jahren ähnlich hoch. Man müsse allerdings bedenken, dass viele Verfahren nie zur Anklage kämen – wenn beispielsweise die Ex-Ehefrau ihren Mann aus Rache denunziert habe, erklärte Fätkinhäuer. Nach Angaben des Leiters der Arbeitsgemeinschaft Korruptionsbekämpfung bei der Stadtentwicklungsverwaltung, Frank Krips, ist die Behörde besonders von Korruption betroffen, weil dort viele Aufträge vergeben würden. „In den letzten zehn Jahren wurden Dutzende Mitarbeiter aus dem Dienst entfernt“, sagte er dem Blatt. Die Methoden der Korruption hätten sich seit den 1980er-Jahren verfeinert, sagte Fätkinhäuer. Zahlungen flössen inzwischen selten auf das Konto des Bestochenen, Geldkoffer kämen dagegen immer noch zum Einsatz. Häufiger gebe es jedoch Fälle, bei denen Autofahrer Polizisten bei Kontrollen spontan fragten, ob man das nicht auch mit Geld regeln könne. ddp