WAS KOSTEN DIE FRAUEN?

Brautpreiszahlungen sind in den meisten afrikanischen Gesellschaften verbreitet. Das Prinzip ist, dass ein Bräutigam hohe Geldsummen an die Brauteltern zahlt. Auch teure Prestigegüter verlangen die Brautväter im Tausch für ihre Töchter: Rinder und wertvolle Pflüge auf dem Land; Elektrogeräte, Motorräder oder Autos in den Städten. So sind die jungen Paare bereits am Hochzeitstag hoch verschuldet, was die familiären Verhältnisse belastet und oft zu häuslicher Gewalt führt.Während ältere Männer den Brautpreis heute zur persönlichen Bereicherung beanspruchen, hatte der Gütertransfer in vorkolonialer Zeit eher Symbolcharakter: Gegenstände wie Hacken oder einzelne Rinder dienten dazu, Allianzen zwischen Familien zu schließen; bei einer Scheidung wurden sie zurückge- geben. RS