USA erschweren Transit

Ausländer brauchen künftig für Flugzwischenstopp Einreiseerlaubnis. Al-Qaida will Hinrichtungen rächen

WASHINGTON/DUBAI afp ■ Aus Furcht vor neuen Anschlägen hat die US-Regierung den üblichen Transitweg gestoppt, der ausländischen Flugzeugpassagieren bisher einen visumfreien Zwischenhalt in den USA erlaubte. Die „Transit Without Visa“-Regelung werde mit sofortiger Wirkung für zwei Monate aufgehoben, so das Ministerium für innere Sicherheit am Samstag.

US-Geheimdienstangaben zufolge wollten Terrororganisationen wie al-Qaida die Transitprogramme nutzen, um sich Zutritt zu US-Flughäfen zu verschaffen und Flugzeuge zu entführen. Der Minister für innere Sicherheit, Tom Ridge, sagte, der Stopp der Programme sei zwar eine „aggressive“ Maßnahme, aber auch eine „angemessene Antwort“ auf die Gefahr neuer Anschläge.

Wenige Wochen vor dem zweiten Jahrestag der Attentate vom 11. September 2001 drohte der gesuchte Vize von Al-Qaida-Führer Ussama Bin Laden, Aiman al-Sawahiri, den USA nach Angaben des Senders al-Arabija auf einem Tonband mit neuen Anschlägen. Diese würden erfolgen, falls sie Terrorismusverdächtige hinrichten. „Was Amerika bislang erlebt hat, waren nicht mehr als die ersten Scharmützel.“ Er bezog sich offenbar auf die Männer, die nach dem Afghanistankrieg auf der US-Marinebasis Guantánamo inhaftiert wurden. Sie sollen vor Militärgerichten abgeurteilt werden, wobei ihnen die Todesstrafe droht.

Laut New York Times hatten die beiden mutmaßlichen saudi-arabischen Agenten Omar al-Bajumi und Ussama Bassnan Kontakt zu zwei der Todespiloten vom 11. September. Dies berichtete die Zeitung unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Passagen über Saudi-Arabien in einem kürzlich vorgelegten US-Kongressbericht. Obwohl Bajumi Student gewesen sei, habe er „unbegrenzt“ über aus Saudi-Arabien stammendes Geld verfügen können.

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