Wasser-Deal in der Kritik

Entsorgungswirtschaft enttäuscht über E.on-Entscheidung zu Gelsenwasser. Auch Hamburger waren interessiert

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) hat den Verkauf der E.on-Tochter Gelsenwasser an die Stadtwerke Dortmund und Bochum als „fragwürdige Rekommunalisierung“ kritisiert. Es sei erstaunlich, dass die Kommunen trotz leerer Kassen wettbewerbsfähige Privatunternehmen kauften, teilte der Verband gestern mit. In einem Brief an das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen wies der BDE darauf hin, dass die mögliche Absicherung von Insolvenzrisiken durch Steuergelder dem Wettbewerb auf dem Wassermarkt schade. Für Gelsenwasser hatten sich auch die Hamburger Wasserwerke (HWW) interessiert.

Der Entsorger-Verband bezweifelt, dass die Leistungsfähigkeit der Stadtwerke ausreiche, um den Kauf des größten privaten Wasserversorgers Deutschlands zu finanzieren. Vielmehr seien die Kommunen gezwungen, Beteiligungen zu verkaufen, um ihre Haushalte auszugleichen.

E.on hatte in der vergangenen Woche den Verkauf seiner 80,5-prozentigen Beteiligung an der Gelsenwasser AG für einen Preis von 835 Millionen Euro zu gleichen Teilen an die Stadtwerke Dortmund und Bochum bekannt gegeben. Die Hamburger Wasserwerke hatten sich enttäuscht über die E.on-Entscheidung geäußert. DPA