Es wird mehr vergewaltigt

Laut Innensenator Ronald Schill ist Hamburg seit seinem Amtsantritt als Innensenator immer sicherer geworden. Ein Vergleich der Halbjahresbilanz der polizeilichen Kriminalstatistik mit den Zahlen unter dem rot-grünen Senat 2001 zeige, dass das Verbrechen in der Stadt stark zurückgegangen sei. „An diesem Vergleich wird deutlich, in welchem Umfang wir die Kriminalität in Hamburg binnen 1,5 Jahren zurückgedrängt haben“, selbstlobte der Innensenator gestern. „Wir werden an unserer erfolgreichen Politik festhalten und Hamburg auch in Zukunft für die Menschen sicherer machen.“

Dabei stimmt diese Aussage nur für einzelne Delikte, die Schill für seine Halbjahresbilanz selektiv herausgegriffen hat. So sind Raubüberfälle auf Geldinstitute und Fälle räuberischer Erpressung tatsächlich um 52,4 beziehungsweise 5,3 Prozent zurückgegangen, ebenso Diebstähle um 9,2 Prozent. Im ersten Halbjahr 2003 wurden zudem insgesamt 2,5 Prozent weniger Gewaltdelikte gemeldet.

Die Zahl gemeldeter Vergewaltigungen hingegen hat unter Schill um 12,9 Prozent zugenommen, die der auf der Straße begangenen Handtaschenraube sogar um 14,9 Prozent. Auch Körperverletzungen haben um 3,8 Prozent zugenommen, Vermögens- und Fälschungsdelikte um 17,1 Prozent. EE