bahn fahren wird teurer
: prima peer

Da können sich die Verantwortlichen des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) noch so sehr auf die Berliner Politik der Mittelkürzung berufen – der Zorn der Kunden wird letztlich den Bus- und Bahnkutschern entgegen schlagen, und nicht den Politikern, deren Radikalkürzungen die kommende Fahrpreiserhöhung forciert haben.

KOMMENTAR VONBORIS R. ROSENKRANZ

Die Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) haben einst mit ihrem Reformpapier den Anstoß gegeben, gleich eine ganze Etage des Subventionshauses abzureißen, obschon die Schließung einzelner Zimmer zunächst weiser gewesen wäre. Vorausschauendes Denken scheint einem kühlen Zahlendreher wie Steinbrück aber fern zu liegen. So fehlen dem VRR in den kommenden drei Jahren rund 24 Millionen Euro. Um dieses Loch zu stopfen, hätte der Beförderer zwei Möglichkeiten gehabt: Entweder sein Angebot abspecken, was den Nahverkehr im Revier noch unattraktiver gemacht hätte als er es ohnehin schon ist. Oder eben die Fahrpreiserhöhung: Ein Aufschlag auf Tarife, die sich schon jetzt gerne einem Preis-Leistungs-Vergleich entziehen. Dem VRR wird auf Dauer nichts anderes übrig bleiben, als sein Beförderungsangebot aufzupolieren. Einerseits, um die Region näher zusammen zu bringen, andererseits, um Kunden mit Leistung dauerhaft an sich zu binden. Ansonsten gehen die Kunden stiften, die lieber auf ihr Automobil setzen, als auf Bus und Bahn – ganz gleich, ob Benzin gerade sauteuer oder spottbillig ist.