Retter in der Not

Wirtschaftssenator will bei der Filmförderung Hamburg einspringen. Allerdings nur unter gewissen Bedingungen

Der Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen, der Name des Herrn sei gelobt. Seit gestern gilt dieser Satz in der Hamburger Kulturpolitik auch umgekehrt. Erst kündigte Kultursenatorin Karin von Welck an, die städtischen Zuschüsse zur Filmförderung Hamburg um die Hälfte auf 3,5 Millionen Euro zu reduzieren. Nun wirft sich Wirtschaftssenator Gunnar Uldall in die von seiner Kollegin geschlagene Bresche und bietet großzügig Unterstützung für eine Filmbranche an, die nach Bekanntwerden der schlechten Nachrichten laut über Abwanderung nachgedacht hatte.

„Heimat ist da, wo man die Kohle verdient, so einfach ist das“, hatte sich etwa Fatih Akim vernehmen lassen, der mit seinem mehrfach preisgekrönten Film Gegen die Wand derzeit so etwas wie der Vorzeigeregisseur Hamburgs ist. Auch seine Kollegen Dieter Wedel und Wim Wenders hatten mit Weggang gedroht.

Möglicherweise lenkt der Senat nun auch ein, weil ZDF und NDR angekündigt hatten, ihre Zuschüsse zur Filmförderung ebenfalls zu kürzen, sollte die Kultursenatorin mit ihrer Ankündigung Ernst machen. Beide Anstalten beteiligen sich bisher mit je einer Million Euro.

Noch nicht ganz klar ist, wie hoch die Summe ist, die der Wirtschaftssenator für die Filmfördeurng vorgesehen hat. „Es wird nicht der gesamte Betrag sein, der verloren geht, aber eine Höhe, mit der alle leben können“, hielt sich sein Sprecher Christian Saadhoff bedeckt.

Wie Kulturbehördensprecher Björn Marzahn mitteilte, stellt der Wirtschaftssenator jedoch Bedingungen. So müsse das Geld zur wirtschaftlichen Filmförderung verwendet werden, das heißt der Ansiedlung von Unternehmen zugute kommen. Und NDR wie ZDF dürften ihre Zuschüsse nicht kürzen. Gespräche mit den Sendern sind für Anfang August geplant. dpa/taz