Auf nach Schweden

Qualitätsoffensive für die Ganztagsschulen: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung unterstützt Bremen

Bremen taz ■ Als erstes Bundesland schloss Bremen gestern einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Sie betreut im Auftrag des Bundesbildungsministeriums das Beratungsprogramm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“. Unterzeichner waren DKJS-Geschäftsführerin Heike Kahl, Jugendsenatorin Karin Röpke und Bildungssenator Willi Lemke (beide SPD). Er bestätigte, soeben auch in den Stiftungsrat berufen worden zu sein.

Bis 2008 können jetzt jährlich Maßnahmen in Höhe 25.000 Euro abgerufen werden. Sie dienen der inhaltlichen und qualitativen Entwicklung von Ganztagsschulen. Man sei in Bremen gerade bei den „ersten Anfängen dieser Schulsystemumstellung“, sagte Lemke. Trotzdem würden bereits 25 der 173 Bremer Schulen als Ganztageseinrichtung genutzt. Deren Qualität pendele noch zwischen „sehr gut und sehr schwach“.

Ab 1. September richtet die DKJS zusammen mit der Bildungsbehörde und dem Jugendressort eine „Serviceagentur“ ein. Diese Anlaufstelle mit zwei halbtags Beschäftigten wird sich dann im Bremer Stiftungshaus an der Bürgermeister-Smidt-Straße 78 befinden. Für bauliche bis hin zu pädagogischen Fragen sollen dort Kontakte zu Experten hergestellt werden. Von einer Datenbank seien Unterrichtsmaterialien und Betreuungskonzepte abrufbar, erklärte Kahl. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen an den Ganztagsschulen soll gefördert werden. Und wer sehen möchte, wie Gewalt auf Schulhöfen abgebaut werden könne, „mit dem“, so Kahl, „fahren wir einfach mal nach Schweden und gucken uns das an“. Außerdem vermittle man Kooperationen mit außerschulischen Partnern: Unternehmen und anderen Stiftungen.

Bisher hat die DKJS in Bremen bereits einen SchülersprecherInnen-Kongress und eine Schülerfirmen-Gründung unterstützt.

fis