unterm strich
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Seit die „Arabische Welt“ zum Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse erwählt wurde, machten vor allem Nachrichten von internen Streitigkeiten und finanziellen Problemen die Runde. Doch nun, drei Monate bevor die Buchmesse beginnen wird, steht fest, welche arabischen Autoren offiziell nach Frankfurt eingeladen werden. Auf der Liste der 212 Gäste finden sich zum Beispiel der Lyriker Adonis oder Mahmoud Darwish sowie die libanesischen Romanciers Amin Maalouf oder Elias Khoury. Eingeladen wurden aber auch Schriftsteller, die in Europa leben, wie die Libanesin Hanan el Sheikh, die in ihrem Buch „Only in London“ die arabische Community in der britischen Hauptstadt beschreibt, oder der in Deutschland lebende Rafik Schami. Viele arabische Schriftsteller schreiben ohnehin in europäischen Sprachen: Tahar Ben Jelloun aus Marokko oder die Algerierin Assia Djebar, Friedenspreisträgerin des Jahres 2000, sind darum schon lange im Westen bekannt und wurden nun auch nach Frankfurt eingeladen.

Erwartet werden zur Buchmesse auch viele arabische Politiker, darunter die palästinensische Ex-Ministerin Hanan Aschrawi. Es fehlen auf der Einladungsliste allerdings erwartungsgemäß die Namen einiger bekannter arabischer Intellektueller, die für ihre regimekritische Haltung auch im Westen bekannt geworden sind, etwa der syrische Philosoph Sadiq al-Azm oder der kontroverse Islamwissenschaftler Nasr Hamid Abu Zeid aus Ägypten. Stattdessen haben sich einige Autoren aus Marokko, Kuwait, Libyen, Algerien und dem Irak angekündigt, deren Staaten sich offiziell nicht an dem von der Arabischen Liga organisierten Auftritt in Frankfurt beteiligen. Vor allem Marokko hat die Planungen im Vorfeld stark kritisiert. Die Liga, die den panarabischen Auftritt organisiert, stand ohnehin vor einer im Grunde unlösbaren Aufgabe, und mehrmals haben sich Liga-Vertreter frustriert über den Mangel an Engagement und die schlechte Zahlungsmoral ihrer Mitgliedsstaaten geäußert. Doch nun scheint das Programm allmählich Form anzunehmen.

Gerettet scheint nun auch die Hamburger Filmförderung. Nach angedrohten drastischen Kürzungen des Etats gab es massive Proteste seitens der Filmbranche; Regisseure wie Fatih Akin, Detlev Buck, Wim Wenders und Hark Bohm drohten sogar mit Weggang. Jetzt will die Wirtschaftsbehörde einspringen und das fehlende Geld beisteuern. „Wir sind guten Mutes, eine Lösung zu finden, damit alle im Boot bleiben“, sagte ein Sprecher der Behörde. Über die Höhe der Summe wollte er jedoch keine Angaben machen.