Lesung von Neuem und Altem
: Max Goldt

In den achtziger Jahren machte Max Goldt als Sänger mit der New-Wave-Band „Foyer des Arts“ von sich reden („Wissenswertes über Erlangen“), später mit grandios-absurden Gedichten, bizarren Hörspielen und nicht zuletzt seinen mit unfehlbarem Spott und ausgeprägter Assoziationskraft formulierten Kolumnen für die Titanic.

Im April letzten Jahres wurde Goldt auf Empfehlung Daniel Kehlmanns mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet, den in der Vergangenheit Autoren wie Alexander Kluge und Heiner Müller erhielten. Auch wenn seine jüngeren Arbeiten manchen alten Fan nicht mehr im gleichen Maße begeistern mögen, sind nicht zuletzt Goldts Lesungen immer wieder unbedingt zu empfehlen, wo er wie kein zweiter die stets makellose Schönheit seiner Sprache in behutsamer Diktion zelebriert. Dabei darf nicht übersehen werden, dass sein samten vorgetragener, gelegentlich beinahe gütig wirkender Vortrag nur der formvollendete Rahmen für perfekt platzierte Interventionen ist, denn Goldt ist nicht nur ein begnadeter Sprachkünstler, sondern auch ein großer Moralist. Alte Fans dürfen im Übrigen beruhigt sein: Goldt kündigt schließlich an, neben neuen Texten auch „vielleicht ein bisschen was Altes“ vorzutragen. ASL

Mittwoch & Donnerstag, 20 Uhr, Theater am Leibnizplatz