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Während Frank Castorf mit seinem Berliner Stil im Ruhrgebiet nicht ankam, ist Schaubühnen-Mann Thomas Ostermeier laut dpa der „neue Star“ des Theaterfestivals in Avignon. Das Eröffnungsstück „Woyzek“ wurde am Donnerstag vom Publikum gefeiert. Kulturstaatsministerin Christina Weiss sprach zahm von einem „viel versprechenden kulturellen Austausch“ zwischen Deutschland und Frankreich. Die Festivalleitung dagegen meint, Avignon werde „zu einem politischen Raum mit europäischer Kultur“.

Der deutsch-kroatische Filmemacher, Künstler und Schriftsteller Vlado Kristl starb am Mittwoch in München. Der 81-Jährige war einer der wichtigsten Vertreter der Zagreber Trickfilmschule. Mit dem Film „Don Quichote“ gewann Kristl 1962 den Hauptpreis bei den Oberhausener Kurzfilmtagen. Politische Kritik in einigen seiner Filme brachte ihn in Konflikt mit der Zensur. Seine widerständige Haltung behielt Kristl auch nach der Emigration nach Deutschland. Laut rororo-Filmlexikon kann der Regisseur „zu Recht als Anarchist bezeichnet werden“. Noch in diesem Jahr hatte er in Oberhausen einen neuen Film vorgestellt und gleichzeitig mehr politisches Engagement von der Festspielleitung gefordert. Das Auswahlkomitee müsse sich den großen gesellschaftlichen Fragen stellen. Stattdessen werde „nur Fernsehware präsentiert“.

Die Einladung zur Baubegehung in den Rieckhallen und zum anschließenden Pressegespräch im Hamburger Bahnhof für den kommenden Dienstag galt nicht mehr der „Flick-Collection“, sondern der „Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof“. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, der in der Einladung nicht weiter kommentiert wurde. Der Sammler selbst gab über seinen Pressesprecher Till Schönemann eine Erklärung ab. Er möchte durch die Umbenennung für jeden deutlich machen, dass es „sich hier um nicht mehr als eine private Kunstsammlung handelt, die nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll“. Der Familienname solle nicht „reingewaschen“ werden.