PCB-Details ohne Details

Worte aus dem Senat, Teil 1: Stand der PCB-Sanierung ist der alte. Genaue Messwerte werden nicht mitgeteilt. Grüne fordern Einsicht für alle per Internet

BREMEN taz ■ „Nicht detailliert genug“ sei die Senatsantwort auf die Frage nach den PCB-Messungen an Schulen und Kindergärten, die die Grünen gestellt hatten – das bemängelte jetzt deren umweltpolitische Sprecherin Karin Mathes. Immerhin enthält das Papier die Schulen und Kitas, deren Räume die PCB-Grenzwerte überschreiten oder in der kritischen Zone liegen. 23 Schulen sind bisher betroffen, noch sind die Messungen nicht abgeschlossen, und drei Kindergärten: Die Kitas Höhpost, Schwarzer Weg und Stichnathstraße.

Auf immerhin neun Seiten inklusive Anhang gibt das Ressort von Gesundheitssenatorin Karin Röpke Auskunft über den Stand des Messungsprogramms, das im Frühjahr 2002 beschlossen und im Ende Juni vergangenen Jahres begonnen wurde. PCB (Polychlorierte Biphenyle) gilt als Krebs erregend. Bis April kommenden Jahres werde es dauern, bis alle Kindergärten und Schulen untersucht seien, heißt es in der Senatsantwort weiter, bei Belastungen mit mehr als 3.000 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft werde „eine kurzfristige Sanierungsplanung“ erstellt. Gebäude mit Belastungen zwischen 300 und 3.000 Nanogramm „werden erstmalig für das Jahr 2004 eingestellt“. Soll heißen: Erst dann ist Geld für die Sanierung da.

All das, auch die beigefügte Liste der schon untersuchten und noch zu untersuchenden Schulen, ist Karin Mathes nicht genug: „Kein Wort zu den Maßnahmen – auch die genaue Höhe der Messergebnisse bleibt der Senat schuldig“, schimpft sie. Denn nur, dass diverse Schulen in oder gar über der kritischen Zone von 300 bis 3.000 Nanogramm liegen, hat das Ressort vermerkt, die genauen Werte aber nicht mitgeteilt.

Unklar, so Mathes weiter, bleibe auch die Finanzierung und der Zeitraum der Sanierung. Außerdem, so Mathes, „müssen alle an Schulen und Kindergärten Beschäftigten sowie Eltern und SchülerInnen die Möglichkeit bekommen, sich schnell und unkompliziert über die Situation an ihrer Schule oder Kita zu informieren“, findet Mathes, und fordert, dass die Messergebnisse ins Internet gestellt werden. Derzeit, so schreibt das Gesundheitsressort, würden die Schul- und Kitaleitungen über die Befunde informiert. An einer Datenbank, die allen Beteiligten zur Verfügung stehen soll, werde noch gearbeitet. sgi