hörprobe
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Zur Beruhigung vorweg: Brian Setzers Gitarre klingt noch immer wie die Sekunde vor einem Faustschlag. Maßlos, flirrend, wie eine Mischung aus Aggression und Angst. Doch es stimmt schon, dieser Mann kommt aus einer anderen Zeit: Der New Yorker Rockabilly-Veteran war bereits seit 1979 mit den Stray Cats unterwegs – Tage, in denen er sich die Hitparade mit dem Teeny-Rock‘n‘Roll von Shakin‘ Stevens teilen musste.

Setzer liebt und pflegt Genre-Traditionen noch immer: Dazu gehören seine feuerrote Gretsch-Gitarre, Baujahr 59, seine Ledermontur und seine Tätowierungen. Dass Setzer nicht nur ein Nostalgiker, sondern einer der vielleicht besten Rock-Gitarristen dieser Zeit ist, das wissen nur die wenigsten. Und wer das nicht glaubt, der sollte sich das jetzt mal im Stadtpark anschauen. Nach seinem Riesenerfolg mit dem Neo-Swing des Brian Setzer Orchestra ist Setzer nämlich wieder da gelandet, wo er herkommt: Beim lautstarken Rock‘n‘Roll, den er direkt aus den Fünfzigern importiert: Alles, was ich liebe kommt aus dem Jahr 1959, meine erste Gitarre und mein Mädchen, erzählt Setzer in einem Lied.

Setzer schindet seine Gitarren. Rock‘n‘Roll, Country, Surfmusik, Jazz und schneller Swing – Setzer kann aus all dem das zaubern, was er Rockabilly nennt: Musik für harte Jungs mit weichem Herz.

Lust, mal wieder „Rock this town“, „Rumble in Brighton“ oder „Runaway Boys“ zu hören? Lee Rocker, Brian Setzer und Slim Jim Phantom sind in der Stadt. Und nicht vergessen, den Kamm mitzunehmen – und das Haar recht gut einzufetten. Marc Peschke

Dienstag, 19.30 Uhr, Stadtpark