CIA: Kerry attackiert Bush

US-Geheimdienst spricht nach kritischem Senatsbericht von Unzulänglichkeiten

WASHINGTON afp ■ Einen Tag nach der Veröffentlichung eines kritischen US-Senatsbericht über Fehler des Geheimdienstes CIA hat der demokratische US-Präsidentschaftskandidat John Kerry Präsident George W. Bush Täuschung und Machtmissbrauch vorgeworfen.

In einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung New York Times wirft Kerry Bush vor, die Öffentlichkeit in den USA über angebliche irakische Massenvernichtungswaffen und die Verbindungen der Machthaber in Bagdad mit dem Terrornetzwerk al-Qaida „in die Irre geführt“ zu haben. Kerry betonte, dass der Präsident und weniger die Geheimdienste oder das US-Verteidigungsministerium verantwortlich seien.

Der CIA gab einzelne Unzulänglichkeiten an seinen Informationen zum Irak zu. Es sei aber falsch, diese Mängel zu übertreiben oder daraus zu folgern, bei der Arbeit des Geheimdienstes gebe es „umfassende Probleme“, sagte der stellvertretende CIA-Chef, John McLaughlin. US-Präsident George W. Bush kündigte Reformen an, verteidigte aber zugleich den Krieg gegen Irak.

Der frühere britische Außenminister Robin Cook sagte dem Radiosender BBC, auch die britischen Geheimdienste hätten im Vorfeld des Irakkriegs einen „grundlegenden Fehler“ gemacht. Die Regierungen in Washington und London hätten „beschlossen, dass Saddam Waffen hat“ und eine Bedrohung sei und dass sie deshalb in den Krieg ziehen würden. Die Geheimdienste hätten deshalb Informationen finden müssen, um diese Entscheidung zu stützen.