Kampf gegen Blutdiamanten

Die UNO schließt Kongo-Brazzaville vom legalen Handel mit Diamanten aus.Aus dem Verkauf der Edelsteine könnten sich Bürgerkriegsparteien finanzieren

KINSHASA ap ■ Im Kampf gegen „Blutdiamanten“ hat ein UN-Gremium Kongo-Brazzaville vom legalen Diamantenhandel ausgeschlossen. Anfang Juni hatten Experten das Land besucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass Kongo-Brazzaville mit Millionen Karat an geschmuggelten Diamanten aus anderen afrikanischen Staaten handelt. Um die Kontrollen auf dem weltgrößten Diamantenmarkt Antwerpen zu vermeiden, seien die Edelsteine über die Schweiz oder die Vereinigten Arabischen Emirate ausgeführt worden.

Die Entscheidung gab das Gremium zur Umsetzung des Kimberley-Abkommens mit Sitz in Kanada am Freitag bekannt. Das 2003 in Kraft getretene Abkommen soll sicherstellen, dass die Herkunft der auf dem Weltmarkt angebotenen Diamanten zurückverfolgt werden kann und dass es sich nicht um so genannte Blutdiamanten handelt, aus deren Verkauf sich Bürgerkriegsparteien in Sierra Leone und anderen Staaten finanzieren.

Das Expertenteam zur Untersuchung des 1999 eingeleiteten Kimberley-Prozesses kam zu dem Schluss, dass es keine Garantie dafür gebe, dass die aus der westafrikanischen Republik Kongo-Brazzaville exportierten Diamanten nichts mit den Bürgerkriegen in Afrika zu tun hätten. So sei die angegebene Exportmenge von Rohdiamanten hundertmal größer als die Förderung in den Minen des Landes. Die Republik Kongo erfülle daher nicht die Mindestvoraussetzungen des Kimberley-Prozesses und müsse ausgeschlossen werden, um die Glaubwürdigkeit der internationalen Bemühungen sicherzustellen.