Dampframme

Kamikaze 52: „Destroy Yourself To Rise“, Rabazco Records/ EFA

Wer einmal bei Feeling B spielte, ist mittlerweile entweder tot (Aljoscha Rompe) oder verdient viel Geld mit spekulativem Dampframmenrock (Paul und Flake von Rammstein). Alexandar Goldmann, zeitweise Gitarrist der legendären Ost-Punkband, hat sich für die zukunftsträchtigere Alternative entschieden. Dabei wäre die Geschichte von Kamikaze 52 beinahe auf dem Friedhof versandet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Goldmann lernte seine Sängerin Sui Yamamoto nämlich bei einem Motorradunfall kennen, der die bis dahin schauspielernde Halbjapanerin ins Krankenhaus beförderte. Wieder genesen macht man nun auf „Destroy Yourself To Rise“ durchaus den alten Kollegen Konkurrenz, versöhnt Gothic-Bedrohlichkeit mit staksigen Industrial und gemütlich schunkelnde Metal-Riffs mit ein paar brachialen Computertricks. Dazu singt die in schwarzes Leder gewandete Yamamoto mit bedrohlicher Stimme von kleinen schlangenäugigen Jungs, die ein prima Spielzeug abgeben würden, oder von Fremden, die Sterne ficken – und das auf Englisch. Allerdings: Lustig gemeint ist das vermutlich alles nicht. Aber das dachte man anfangs bei Rammstein ja auch. Die rollten allerdings das „R“ entschieden bösartiger. TO