Europas Kulturhauptstadt: Lille

Wer mit der Eisenbahn nach Lille reist, kommt an Europas Kulturhauptstadt nicht vorbei – ein rötliches Leuchten liegt auf der Station Lille-Flandres von 1867. Das Hochgeschwindigkeitsnetz des Eurostar hält im hypermodernen Bahnhof namens „Europa“. Von Brüssel dauert es 40 Minuten, von Köln 180 Minuten bis in die Kulturstadt der kurzen Wege. Zu Fuß sind es kaum zehn Minuten vom Bahnhof Europe zur Station Flandres. Dazwischen liegt Architektur: ein Viadukt von Corbusier, Bürobauten von Rem Kohlhaas. Im Parc Henri Matisse steht ein Wahrzeichen der Kulturmetropole 2004, die übergroßen Tulpen des Japaners Kusama. Die Kulturstadt ist auch ein Straßenfest – im ehemaligen Arbeiterstadtteil Wazemme erklingt auch 2004 das traditionsreiche Akkordeonfestival – und erinnert dabei auch an die sozialistische Traditionen der roten Hochburg. Die regionale Industriekultur, die Umnutzung der ehemaligen Schauplätze von Technik und Produktion zeigt sich in den zwölf „Maison Folie“ (verrückten Häusern), die in Lille, der Region Nord-Pas de Calais und Belgien dem Besucher offen stehen. www.lille2004.fr / CSC