MEDIENTICKER

Haim Saban, 60, Unternehmer und Eigentümer der Senderkette ProSieben-Sat.1, ist von den Medienwächtern kritisiert worden. Saban mische sich stark in das operative Geschäft der Senderfamilie ein, sagte der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM), Wolf-Dieter Ring. Saban stelle zudem die föderale Struktur des deutschen Mediensystems in Frage. „Ich möchte nicht, dass hier ein Rundfunksystem entsteht, das dem amerikanischen gleicht“, mäkelte der Mann vom Medienwachschutz. Denn das hätte auch für Ring selbst Konsequenzen: dass er zwar bundesweite Sender betreibt, es aber wegen der dafür notwendigen Lizenzen und Kabelplätze mit 15 Landesmedienanstalten zu tun hat, will Saban nämlich partout nicht einleuchten. Mit diesem Zweifel an der Sinnhaftigkeit medialer Kleinstaaterei steht Saban übrigens nicht allein da, was die Sorgen des BLM-Chefs noch verstärken dürfte. Schließlich ist Ring neben CSU-General Markus Söder eine der beiden Säulen bayerischer Medienpolitik. Und alles andere als scharf auf Anrufe aus Hollywood. (dpa/stg)