Eene meene Mopel, die Polizei fährt Opel

Die nordrhein-westfälische Polizei sattelt um: 1.000 neue Opel Vectra Caravan sollen 1.000 vor zwei Jahren geleaste VW Passat ersetzen.

DÜSSELDORF/BOCHUM taz ■ Volkswagen ist out. Opel ist in. Zumindest, wenn die Polizei ein Trendsetter ist. Ab November 2004 fahren Nordrhein-Westfalens Männer und Frauen in grün im neuen Opel Vectra Caravan durch die Landschaft.

1.000 neue Fahrzeuge hat NRW-Innenminister Fritz Behrens (SPD) in Rüsselsheim bestellt, dafür gehen 1.000 zwei Jahre alte Autos vom Typ VW Passat zurück zum Hersteller. Für Behrens ist das eine Verbesserung der Qualität des „Arbeitsplatzes Streifenwagen.“ Opel hatte sich mit seinem Angebot gegen vier Konkurrenten durchgesetzt. „Alle Firmen haben qualitativ hochwertige Modelle angeboten“, lobte Behrens brav die deutsche Autowirtschaft. Entschieden habe letztlich das wirtschaftlichste Angebot.

Kaufen wird der Innenminister die neuen 150-PS-Wagen, die auch von der hessischen Polizei genutzt werden, allerdings nicht. Die Autos werden lediglich für zwei Jahre geleast und gehen dann wie die VW-Vorgängermodelle wieder zurück zum Hersteller – zu im Vorfeld vereinbarten Festpreisen. „Das Leasing-Konzept ist für das Land eindeutig günstiger“, sagte Ulrich Rungwerth, Pressesprecher des Innenministeriums. Fünf Millionen Euro investiert das Land aus dem Haushalt in die neue Polizeiflotte. „Ein Neukauf hätte 20 Millionen gekostet“, sagte Rungwerth. Zudem sei das Leasen der Fahrzeuge praktisch, da man so alle zwei Jahre Neuwagen bestellen könne. Und die brauche die Polizei nunmal, so Rungwerth: „Es kann ja nicht sein, auf alten Kisten herumzufahren, die irgendwann auseinanderfallen.“

Die Polizei möchte sich mit den neuen Fahrzeugen jedoch nicht nur fit machen für wilde Verfolgungsjagden, sondern nach Angaben des Innenministeriums auch ein ökologisches Vorbild sein. Entscheidendes Kriterium für den Zuschlag für Opel sei es gewesen, dass die Fahrzeuge Rußpartikelfilter haben, sagte Rungwerth: „Wir wollen ein Zeichen setzen, damit die Industrie diese Technologie weiter unterstützt.“

Die Grünen im Landtag begrüßen die Entscheidung, die Rußpartikelfilter als Vergabekriterium eingeführt zu haben. „Damit ist ein wichtiger erster Schritt getan, kurz- bis mittelfristig alle Dieselfahrzeuge des Landes mit einem Rußpartikelfilter auszustatten“ sagte Johannes Remmel, der parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsgrünen. „Wir sehen darin auch einen Anstoß für kommunale Entscheider, dem Beispiel des Landes zu folgen.“ KLAUS JANSEN