AKW drosseln Leistung

Kühlwasser sind für Elbe und Weser zu warm

Hannover taz ■ Die Atomkraftwerke in Brunsbüttel, Stade und Esenshamm/Unterweser sind wegen der Hitze zurückgefahren worden. „Unser Problem ist, die Sicherheit dort zu gewährleisten“, sagte Volkert Wiesner, Sprecher des niedersächsischen Umweltministeriums. Die in Elbe und Weser eingeleiteten Kühlabwässer drohen, die Flüsse zu überhitzen. Wiesner schätzt die Lage in Esenshamm „kritischer“ ein als in Stade: „Die Weser darf nicht auf über 26 Grad erhitzt werden.“ Sonst drohe eine zu starke Vermehrung von Bakterien und Algen. Damit das nicht geschieht, läuft das AKW jetzt nur auf 50 Prozent.

Das AKW Stade wurde gestern auf Anordnung des Umweltministeriums auf 85 Prozent gedrosselt. Während dieser Reduzierung darf die Eintrittstemperatur des Kühlwassers 28 Grad nicht überschreiten. Die Situation in Stade sei wegen des Austauschs mit Nordseewasser „günstiger“, sagte der Sprecher. Auf die Restlaufzeit werde sich die Senkung der Leistung wohl nicht auswirken. Das AKW in Stade soll im November vom Netz gehen. Bleibt es so heiß, muss die Leistung weiter gedrosselt werden. Die Atomkraftwerke Grohnde und Emsland verfügen über eigene Kühltürme, so dass dort keine Eingriffe nötig sind. ksc