Elefanten vor dem Aus

Der Klever Kinderschuh-Hersteller Elefanten soll geschlossen werden. Es sein denn, es findet sich ein Käufer

KLEVE taz ■ Der Kinderschuh-Hersteller Elefanten soll von der Mutterfirma Clark geschlossen werden. Schuld soll der Mangel an Akademiker-Kindern sein, die für das Unternehmen in der Vergangenheit die bevorzugte Zielgruppe waren.

Unternehmens-Sprecher Matthias Link sagte gestern, der Absatzmarkt des Unternehmens habe sich in den letzten Jahren „nach unten entwickelt“, da die Geburtenrate bei besser verdienenden Eltern weiter zurück gehe: „Akademiker bekommen weniger Kinder.“ In Kleve wären von der Schließung des Kinderschuh-Herstellers, rund 250 Mitarbeiter betroffen. In den beiden Produktionsstätten im slowakischen Partizanske und im portugiesischen Seixetzelo sind insgesamt 700 Arbeitsplätze vom Aus des Herstellers betroffen. Clark sucht für den defizitären Unternehmensteil Elefanten sei Januar dieses Jahres einen Käufer. Bislang sind jedoch keine Interessenten in Erscheinung getreten. Der große britische Schuh-Hersteller hatte das Werk erst im Dezember des Jahres 2001 von der Freudenberg-Firmengruppe aus Weinberg erworben.

In Kleve betreibt Elefanten ein Logistikzentrum, die Forschungs- und Marketing-Abteilung und die Verwaltung des Unternehmens. Nach der Übernahme durch Clark hat das seit 1908 tätige Unternehmen seine Belegschaft in Kleve ständig abgebaut, obwohl Clarks-Vorstand Robin Newberry sich nach der Übernahme für den Standort Kleve stark gemacht hatte.

Was den Standort Kleve für die Kinder-und Babyschuh-Herstellung jetzt noch retten könne, sei ein potenter Investor, ist aus Unternehmenskreisen zu hören. Die Verhandlungen liefen, Ergebnisse erwartet das Unternehmen in der nächsten Woche. Bei den Verhandlungen setzten die Briten vor allem auf das Image von Elefanten. Schließlich sei Elefanten eine „alte, eingeführte Marke“, die Interesse wecke. KOK