adieu region
: Der letzte Schrei

Nun ist es heraus – ab 2007 wird das Ruhrgebiet eine Region unter vielen. Die EU verabschiedet sich vom regionalen Strukturwandel. Künftig sollen Ideen überzeugen; wo die Strukturmittel hinfließen, ist den Kommissaren egal. Doch statt Wehklagen über den Wegfall der Ruhrpott-Stütze scheint das Gebiet sich auf die neue Zeit gut eingestellt zu haben.

KOMMENTAR VON CHRISTOPH SCHURIAN

Seit Jahren tragen es die Ruhrstrukturpolitiker gebetsmühlenartig vor sich her: Die Gießkannenförderung sei out, die Region muss jetzt Schwerpunkte schärfen. Und es sieht so aus, als traf das den Ton der Brüsseler Kommissare. Auch sie setzen nun auf Projektförderung statt Landschaftspflege – wenigstens in der Theorie des Strukturwandels ist das Ruhrgebiet auf dem Weg zur Erfolgsmarke.

Doch es lauern auch Gefahren auf dem Förderweg: Bislang wurde die Region geklammert, die landeseigene Projekt Ruhr moderierte die Anträge der Einzelgemeinden, das Landeskabinett beriet mit den Oberbürgermeistern. Schließlich entstand so doch eine Förderlandschaft im Ruhrgebiet Wer das in Zukunft leisten soll, ist unklar.

Die Projekt Ruhr wird dann aufgehen im Regionalverband Ruhr (RVR). Eine Beteiligung der Landesregierung am RVR ist nicht vorgesehen. Und deshalb wird es dann nicht nur einen Kampf mit den starken Stärken anderer Regionen geben, sondern auch mehr Hauen und Stechen in der Region. Aber vielleicht gilt auch das dann in Brüssel wieder als der letzte Schrei.