Hamburg, Inge-Meysel-Stadt (2): Der Alte Schwede
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Parks, die nach Inge Meysel benannt werden könnten, gibt es in Hamburg genug. Doch immer nur Parks sind langweilig. Die am Samstag verstorbene, vermutlich beliebteste Schauspielerin Deutschlands war schließlich kein Weichei, falls man das so sagen darf. Bei Dreharbeiten ließ sie Kollegen, die ihr nicht professionell genug arbeiteten, von der Besetzungsliste streichen. Die alte Dame war eben von gesunder Härte gegen sich und gegen andere. Das verbindet sie mit dem „alten Schweden“, jenem riesigen Findling aus Granit, der am Elbufer bei Övelgönne steht. Experten halten ihn für den „ältesten Großfindling Deutschlands“ und weisen auf die Schrammen hin, die er bei seiner Wanderung in einer fernen Eiszeit abbekommenm hat. Auch bei Inge Meysel hatten sich die Spuren des Lebens eindrucksvoll ins Gesicht gegraben. Die taz fordert: Der „alte Schwede“ muss „Inge-Meysel-Stein“ werden. Vielleicht ließe sich das Konterfei der Schauspielerin in seine Oberfläche hauen, so dass Inge Meysel über die Elbe grüßt wie die amerikanischen Präsidenten am Mount Rushmore. Vielleicht geht das aber auch zu weit. Deshalb: nächster Vorschlag am Samstag. wie / Foto: Markus Scholz