Zeit für die ersten Rückblicke im Jahr

Diese Spieglein-Spieglein-an-der-Wand-Frage kommt ansonsten ja meist erst dann, wenn einem Jahr endlich die Luft ausgegangen ist und man noch einmal wissen will, was denn nun das Beste und das Schönste darin war. Im Kino Arsenal jedoch setzt man die Zäsur traditionell anders und legt die Bestenliste bereits in den Sommermonaten vor: Bei der Reihe „Summertime: Festival of Festivals“ sollen diejenigen Filme noch einmal zu sehen sein, die in der Saison 2003/2004 für Eindruck gesorgt haben. Weil es eine Filmreihe des Arsenals ist, sind darin natürlich längst nicht nur Filme aufgeführt, die für eine Nachhaltigkeit an den Kinokassen gesorgt haben. Aber auch. Und wie bei jeder Bestenliste lässt sich trefflich über die Besetzung streiten. Wieso zum Beispiel der Herr Tarantino mit seinem zweiten Teil von „Kill Bill“ nicht dazu eingeladen wurde, während Fatih Akin mit dem Berlinale-Hit „Gegen die Wand“ (im Arsenal am 18. und 20. Juli zu sehen) hofiert wird? Aber das bleiben eben auch wie immer die Geschmacksfragen. Mit der Arsenal-Auswahl mit Lars von Triers Theatergroteske „Dogville“, François Ozons stillem Krimi „Swimming Pool“, Abbas Kiarostamis Autofahrten durch Teheran in „Ten“ oder Michael Schorrs lakonischem Filmblues mit „Schultze gets the Blues“ ergibt sich zusammen mit den weiteren Filmen der Festival-Reihe jedoch ein angemessener Querschnitt durch die Kinoproduktion. Vor allem als Gelegenheit, manchen verpassten Film noch einmal nachzuarbeiten. Erste Gelegenheit dazu ist am Samstag, 17. Juli, mit Gus Van Sants vom Massaker in Littleton inspirierten Film „Elephant“. TM