Maschinenbau bricht ein

Boomphase beendet: 25.000 Jobs in Deutschland gefährdet nach stärksten Einbußen seit 50 Jahren

FRANKFURT/MAIN dpa ■ Der deutsche Maschinenbau rechnet in diesem Jahr mit dem Abbau von 25.000 Stellen, weil die Aufträge massiv eingebrochen sind. Schon allein wegen der Zunahme an Insolvenzen sei mit einem Verlust von 10.000 Jobs zu rechnen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Hannes Hesse, gestern. Zudem könnten die von der Krise besonders hart betroffenen Betriebe zusätzliche Entlassungen nicht vermeiden. Im Dezember war der Auftragseingang im Maschinenbau real um 40 Prozent eingebrochen, im gesamten vierten Quartal lag der Rückgang bei 29 Prozent.

Nach dem stärksten Auftragseinbruch seit einem halben Jahrhundert im vierten Quartal 2008 erwarten die deutschen Maschinenbauer einen deutlichen Produktionsrückgang im laufenden Jahr – im Durchschnitt um sieben Prozent. Damit hat die weltweite Wirtschaftsflaute auch die mehrjährige Boomphase im deutschen Maschinen- und Anlagenbau vorerst beendet. Zuletzt war der VDMA für 2009 von einer Stagnation ausgegangen. Allein im Dezember erlitt die Branche einen dramatischen Rückgang der Auftragseingänge um real 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Nachfrage aus dem Inland sank um 39, die Auslandsnachfrage um 41 Prozent.

Hoffnung macht der Branche, dass derzeit „täglich und weltweit“ Gegenmaßnahmen ergriffen würden, um Vertrauen zu schaffen. Das sei das Wichtigste für die Maschinenbauer, die derzeit unter der Unsicherheit ihre Abnehmer leiden, sagte der Verbandspräsident. 2008 hatten die 5.920 deutschen Maschinen- und Anlagenbauer noch 40.000 Arbeitsplätze geschaffen.