Sparkurs trifft Staatsdiener

PRAG dpa ■ Tschechien wird im Rahmen eines radikalen Sparkurses bis 2006 etwa 30.000 der 484.000 Angestellten aus dem Staatsdienst entlassen. Auf diese Zahl habe sich die sozialliberale Regierung mit dem Finanzministerium verständigt, sagte gestern ein Behördensprecher. Allein im Schulsektor seien rund 14.000 Kündigungen geplant. Darüber hinaus würde das Finanzministerium mehrere tausend Zöllner entlassen, die nach dem EU-Beitritt Tschechiens am 1. Mai 2004 nicht mehr gebraucht würden. Einzig die Zahl der Angestellten beim Ministerium für Regionalentwicklung werden wegen des EU-Beitritts leicht steigen. Ausgenommen von dem Sparkurs seien auch Polizei und Feuerwehr. Die geplanten Entlassungen sind Teil eines Reformpakets. Mit dem Projekt, das in Teilen an die „Agenda 2010“ der deutschen Regierung erinnert, will Premier Vladimír Špidla bis 2006 mit sozialen Einschnitten und Steuererhöhungen die Ausgaben um 6,5 Milliarden Euro reduzieren und 2,3 Milliarden Euro mehr einnehmen.