Arafat-Kritiker abgestraft

Palästinenserregierung erklärt UN-Nahostgesandten zur unerwünschten Person. Israel hat Notplan für Arafats Tod

NEW YORK ap ■ Der UN-Nahostbeauftragte hat die Palästinenserregierung für die Verschlechterung der Sicherheitslage im Gaza-Streifen und im Westjordanland verantwortlich gemacht. Der norwegische Diplomat Terje Roed-Larsen hatte in seinem Monatsbericht an den UN-Sicherheitsrat geschrieben, die Palästinensergebiete versänken im Chaos. Palästinenserpräsident Jassir Arafat fehle es an „politischem Willen“, die Regierung zu reformieren. Postwendend erklärte die Autonomiebehörde Roed-Larsen zur unerwünschten Person. Er sei „nicht willkommen auf palästinensischem Gebiet“. Arafat-Berater Nabil Abu Rudeinah nannte den Bericht „wertlos“ und schimpfte Larsen eine „wertlose Person“.

Derweil hat die israelische Armee einen Notplan für den Fall von Arafats Tod bekannt werden lassen: Er warnt vor Chaos in den Palästinensergebieten nach dem Tod des 75-Jährigen. Vor allem solle die Beisetzung Arafats in Jerusalem verhindert werden.

In Gaza-Stadt beschossen israelische Kampfhubschrauber gestern einen Metallbetrieb mit Raketen. Dabei entstand nach Augenzeugen ein Brand in der Siedlung Seitun. Die Armee beschoss das Gebäude nach eigenen Angaben, weil sie dort eine Waffenschmiede der Hamas vermutet.