Käufliche Kanäle

HERNE taz ■ Der Plan, das Herner Kanalnetz zu Geld zu machen, geht auf: Zwei Interessenten gibt es inzwischen, neben der Emschergenossenschaft hat sich jetzt auch die Wasserversorgung Herne (WVH) beim Stadtkämmerer gemeldet. Die WVH gehört je zur Hälfte den Stadtwerken und der Gelsenwasser AG und schlägt die Gründung eines Eigenbetriebes zur Abwasserbewirtschaftung vor: Dieser würde dann sowohl für die Nutzung der städtischen Anlagen als auch für die Übertragung des Kanalnetzes an sich zahlen. Die Emschergenossenschaft hingegen würde lediglich die Kanäle pachten und ansonsten ihre eigene Infrastruktur nutzen. Durch deren genossenschaftliche Organisation bleibt die Stadt Herne allerdings in sämtliche Entscheidungen mit einbezogen: Sie stellt genügend Genossenschaftler, um ein Veto durchzusetzen.

Die Diskussion sei ergebnisoffen, betont der Herner Stadtkämmerer Peter Bornfelder. Er erwartet von der Vermietung des Kanalnetzes Erträge von bis zu 150 Millionen Euro – ein Geldsegen, den die chronisch defizitäre Stadtkasse bitter nötig hat. MIB