Bremens Stadtentwicklungsmagnet Überseestadt
: Alte Sünden wirken fort

Keine Frage, die Überseestadt ist für Bremens Stadtentwicklung das Thema Nr. 1. Nur hätte sie zehn Jahre früher kommen können. Wenn man den Lageplan bei „www.weserufer.com“ aufruft, wird deutlich, was der Preis für diese Verzögerung ist.

Kommentar von Klaus Wolschner

Da wird die Fassade des Speicher XI „interaktiv“ aufgerufen, wenn der Cursor aber daneben über die Stelle fährt, an der der Großmarkt damals wie ein Blockade-Block angesiedelt wurde, tut sich nichts. Die Investoren wollen diesen hässlichen und frühmorgens auch lauten Gewerbekomplex nicht zeigen. Hoffentlich wissen das die, die sich da einmieten.

Die Pläne für eine moderne Stadtentwicklung im Überseehafengebiet wurden lange blockiert, man wollte keine Konkurrenz für den Technologiepark. Eine Debatte, ob man nicht die Feuchtwiesen im Blockland bebauen müsse, wäre heute undenkbar – die Überseestadt ist längst der stärkere Magnet, und Unternehmen werden mit finanziellen Anreizen in die Überseestadt gelockt – wie damals in den Technologiepark.

Im vorderen Bereich der Überseestadt schließt Kellogg‘s eine Wohnnutzung aus. Hier hatte die Stadtplanung keinen Mut mehr in den Konflikt zu gehen. Auch eine Hypothek, die die Entwicklung der Überseestadt belastet.