Müllprozess: Richter bespitzelt

KÖLN taz ■ Eine mysteriöse Überwachungsaktion sorgt für großes Rätselraten in der Domstadt: Martin Baur, der Vorsitzende Richter der 7. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts, ist über Wochen hinweg bespitzelt worden. Das bestätigte der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft Günther Feld jetzt der taz. Nur: Wer steckt hinter der Schnüffelattacke? Seit März 2004, so die Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft, wurde Baur von zwei Privatdetektiven auf Schritt und Tritt observiert. Der Richter erlangte Bekanntheit durch seine Leitung des vor zwei Monaten zu Ende gegangenen Kölner Müllskandalprozesses, bei dem es um Schmiergeldzahlungen in Höhe von 11 Millionen ging. Bislang schweigen sich die beiden Detektive über ihre Hintermänner aus. „Wir vermuten, dass der Auftraggeber aus dem Dunstkreis des Müllskandalprozesses stammt“, sagte der Staatsanwalt der taz. Es handele sich hier offensichtlich um „mafiöse Machenschaften“. PAB