Eifel gentechnikfrei

Umweltschützer kritisieren Gentechnik-Gesetz als unzureichend. Ergänzungen auf Landesebene nötig

DÜSSELDORF taz ■ Der Naturschutzbund NABU kämpft für einen gentechnikfreien Nationalpark Eifel. Derzeit könnten nur freiwillige Vereinbarungen für den Verzicht auf genveränderte Pflanzen sorgen, kritisiert Nordrhein-Westfalens Landesvorsitzender Josef Tumbrinck – ausgerechnet Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturschutzgebiete seien durch das neue Gentechnikgesetz nicht besonders geschützt: „Das ist völlig unverständlich, da es sich um ökologisch sensible Gebiete zum Schutz bedrohter heimischer Lebensräume und deren Artenvielfalt handelt“, klagt Tumbrinck.

Dabei seien die Konsequenzen der Verbreitung gentechnisch manipulierter Pflanzen nicht ausreichend erforscht: „Eine Gefahr für den unbeeinträchtigten Fortbestand heimischer Arten kann nicht sicher ausgeschlossen werden“, warnt der NABU-Landesvorsitzende. Nötig seien Regelungen auf Landesebene, die das unzureichende Gentechnik-Gesetz auf Bundesebene ergänzten: „Nationalparks und Naturschutzgebiete genießen bisher den höchsten Schutzstatus in unseren Land“ – und dieser Schutz müsse auch in Zukunft erhalten bleiben.

Bedroht wird ein gentechnikfreier Nationalpark etwa durch die Fütterung von Wild in benachbarten Jagdgebieten: Schon bald könnte der gentechnisch verändert worden sein, so die Befürchtung der Umweltschützer. Transgener Raps bedrohe auch die Imker, die ihren Honig nicht mehr vor Verunreinigungen schützen könnten. Noch in diesem Jahr müsse eine „Gentechnikfreie Zone Nationalpark Eifel“ deshalb auf freiwilliger Basis etabliert werden. WYP