Chancen für Kleine

Mit Aussicht auf Erfolg kandidieren viele Wählergruppen in Köln um einen Sitz in Rathaus oder Bezirksvertretung

Köln taz ■ Die Wählergruppen rüsten zum Sturm auf das Rathaus. Da die Fünf-Prozent-Hürde bei der Kommunalwahl am 26. September nicht mehr existiert, sind die Chancen für solche Gruppen besser denn je.

Neu angemeldet hat sich unter anderem die „Wählergruppe Bildung, Jugend, Familie“. Deren Mitglieder engagieren sich nach eigenen Angaben bereits seit Jahren in sozialpolitischen Bürgerinitiativen. Prominentestes Mitglied dürfte Josef Bünger sein, bislang für die Schulpflegschaften auf dem Ticket der CDU als sachkundiger Einwohner im Schulausschuss aktiv. Die Gruppe beklagt, dass Schule, Jugendhilfe und Familie in Köln seit Jahrzehnten unterfinanziert würden. Neben dem Erhalt aller Hortplätze und der Stadtteilbüchereien fordert sie die bessere Ausstattung der Schulen und den Verzicht auf Hallengebühren für Sportvereine.

Die Regenbogenliste hat sich unterdessen noch nicht endgültig entschieden. Das bisher hauptsächlich für schwul-lesbische Themen engagierte Bündnis will bei einer weiteren Mitgliederversammlung am Montag darüber beraten, ob eine Liste für den Stadtrat realistisch ist. Auf jeden Fall wolle man aber wieder für die Bezirksvertretung Innenstadt antreten, wo die Regenbogenliste zuletzt aus dem Stand einen Sitz erringen konnte. Die Initiative will auch weg vom monothematischen Politikstil und ein umfassendes Programm für die gesamte Kommunalpolitik aufstellen.

Das „Kölner Bürger Bündnis“ gab gestern bekannt, dass es Flächen deckend in ganz Köln antritt. Neben einer Liste für alle Ratswahlkreise wurde auch für alle neun Bezirksvertretungen ein Team aufgestellt. „Keine Notlisten, sondern kompetente Ansprechpartner aus den Bezirken“, betonte Vorsitzender Martin Müser. Frank Überall