Sängergipfelsiege

Silbermedaille, goldenes Diplom: Bremer Formationen stürmen die Chorolympiade. Nur Scherfs Gesang versagte

Bremen taz ■ Die Chorolympiade geht in ihr letztes Wochenende – und die spezifisch Bremer Gesangsbilanz kann sich durchaus sehen lassen. Zwar haben nur vier hiesige Chöre teilgenommen, die Hälfte davon aber erfolgreich.

Der Frauenchor „Ein Ton tiefer“ errang eine Silbermedaille in der mit vier Konkurrenten exquisit besetzten Kategorie „Jazz“, der „Ady `n‘ Zion Choire“ ein „Goldenes Diplom“. Das wiederum berechtigt ihn, am heutigen Samstag an der Gospel-Endausscheidung teilzunehmen. 16 Uhr, Halle 7, für alle BremerInnen zum Supporten. „Ein engagiertes Publikum ist superwichtig“, sagt Chorist Kai Steuck, um nicht mit den gestrengen Preisrichtern allein zu sein. Zumal sich unter den fünf Juroren der Vorrunde nur einer gefunden habe, der durch leichtes Wippen des Kopfes dem eher schläfrigen Eindruck seiner Kollegen etwas entgegensetzte. Nun will der „Ady `n‘ Zion Choire“ unter anderem mit „Joy“ von Whitney Houston punkten – ist aber schon jetzt mit seinem Weiterkommen hoch zufrieden. „Damit konnte niemand rechnen“, sagt Steuck.

Musikalisch nicht ganz so erfolgreich agierte Bürgermeister Henning Scherf. Beim Empfang des nordkoreanischen Kammerchores scheiterte sein akustischer Umarmungsversuch an den unbewegten Mienen der asiatischen Gäste. Vielleicht war es aber auch ein bisschen viel verlangt, den in offizieller Mission reisenden Chor des kommunistischen Landes mit „Dona nobis pacem“ um Gottes Hilfe bitten zu lassen. Luise Scherf rettete die Situation mit einem beherzten „Frère Jacques“.

Jetzt treten die Nordkoreaner beim Wettbewerb „Gemischte Kammerchöre“ in der Glocke an, unter anderem mit einer Hymne auf Präsident Kim Il Sung. HB