werbepause: mit jauch in der sauna

Wenn unserer Medienmoderne zwei Dinge immer häufiger und immer grundsätzlicher verlustig gegangen sind, so sind dies Charme und Scham, die ehrliche Nähe und die aufrichtige Distanz. Einer, der uns Fernsehunterhaltungskonsumenten in diesen Tagen einmal mehr ganz unverschämt nahe kommt, ist wiederum Günter Jauch. Sitzt mit uns in der Sauna. Steht in unseren Badezimmern. Ob das denn nun nicht ziemlich unverschämt sei, diese Frage muss sich der Anzugträger Jauch denn auch von den nackenden Badewannenliegerinnen und Saunasitzern gefallen lassen. „Ja“, meint der Jauch daraufhin, und zwar „unverschämt günstig“. Womit eigentlich alles gesagt wäre. Über Moderatoren, Marketingstrategien und über die Medienmoderne. Denn egal wo man auch ist, in der Sauna oder in der Badewanne, die Werbung und Günter Jauch sind immer schon vor einem da. Und wahrscheinlich wollen wir das auch so. Von einem, der unser liebster Bundeskanzler wäre, unser liebster Bundestrainer und wohl auch unser liebster Telefontarifan- dreher. CLEMENS NIEDENTHAL