Der Langzeit-Arbeitslose

Lang ist es her, da hat Bernd K. als Verkaufsleiter in einem Möbelhaus 2.200 Euro brutto verdient. Aber seit vier Jahren ist der 54-Jährige arbeitslos, sein Betrieb meldete Konkurs an. Inzwischen bekommt er monatlich 800 Euro Arbeitslosenhilfe. Seine Ehefrau Marga verdient als Teilzeitsekretärin in einer Speditionsfirma 700 Euro netto monatlich.

Bisher kamen die beiden auf ein Netto-Haushaltseinkommen von 1.500 Euro. Nach der Reform wird Bernd K. jedoch nur noch 353 Euro Arbeitslosengeld II erhalten. Ab 2004 muss das Ehepaar also mit 447 Euro weniger pro Monat auskommen. Immerhin erhält Bernd K. noch eine staatliche Unterstützung. Denn von den 1,7 Millionen Arbeitslosenhilfeempfängern, die es im Jahr 2002 durchschnittlich gab, werden ab 2004 etwa 650.000 Erwerbslose gar kein Geld mehr bekommen.

150.000 Arbeitslosenhilfeempfänger schieden schon in diesem Jahr aus, weil seit Januar das Partnerschaftseinkommen verschärft angerechnet wird und beim Vermögen nur noch ein Freibetrag von 200 Euro pro Lebensjahr gilt (früher 520 Euro). Weitere 500.000 Erwerbslose fallen 2004 aus der Arbeitslosengeld-II-Statistik, wenn die Anrechnungsklauseln der jetzigen Sozialhilfe greifen. UH