Unschuld beteuert

Mordfall Jennifer Haack: Angeklagter bleibt vor Gericht bei seiner Version, nichts mit der Tat zu tun zu haben

Neumünster/Kiel lno ■ Im Mordfall Jennifer Haack hat der Angeklagte zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Kiel erneut seine Unschuld an dem Tod des 16-jährigen Mädchens beteuert. Ohne das vor elf Monaten in Neumünster umgebrachte Mädchen mit einer Silbe zu erwähnen, schilderte der 37-Jährige gestern noch einmal aus seiner Sicht die Nacht des 20. September vergangenen Jahres. Er sei zur fraglichen Zeit knapp zwei Kilometer vom Tatort entfernt gewesen. Der Gelegenheitsarbeiter will sich damals nach übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum übergeben haben.

Die Staatsanwaltschaft legt dem Neumünsteraner zur Last, die von der Insel Rügen stammende Auszubildende in der Nähe des Stadtzentrums auf offener Straße überfallen und getötet zu haben. Zuvor soll sich der wegen zweifacher Vergewaltigung vorbestrafte 37-Jährige an dem Mädchen sexuell vergangen haben. Die Leiche der 16-Jährigen war erst nach einer Woche gefunden worden. Der Fall hatte damals großes Aufsehen erregt. Im Mai war der erste Prozess wegen Befangenheit einer Schöffin geplatzt. Er wurde gestern mit neuen Laienrichtern erneut aufgerollt.

Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Mordanklage neben zahlreichen Indizien vor allem auf ein so genanntes Fasergutachten. An der Leiche der 16-Jährigen, die erst wenige Wochen vor ihrem Tod einen Lehrstelle in Neumünster angenommen hatte, waren Textilreste einer Jeansjacke entdeckt worden. Die Faserspuren sollen mit dem Stoff der Jacke des Angeklagten identisch sein.

Heute wird der Prozess mit der Vernehmung von ZeugInnen fortgesetzt.