Streit um Akademie

Vorwürfe gegen Bausenator Strieder. Firma: Mehrkosten für Akademie-Bau waren schon vor Monaten bekannt

Der bisherige Generalunternehmer für den Neubau der Berliner Akademie der Künste hat schwere Vorwürfe gegen Bausenator Peter Strieder (SPD) erhoben. Anders als von Strieder behauptet, seien die Mehrkosten für das Haus am Brandenburger Tor weder überraschend noch unerklärlich, teilte die Firma Gustav Pegel & Sohn am Dienstag mit.

Schon vor Monaten habe das Unternehmen auf erhöhte Kosten hingewiesen. Die Bauverwaltung habe sich stets geweigert, Mehrkosten anzuerkennen und Zusatzleistungen zu honorieren.

Strieder hatte am Montag den Vertrag mit Pegel & Sohn gekündigt und eine Kostensteigerung für das Gebäude am Pariser Platz um rund 9 Millionen auf 47 Millionen Euro bestätigt. Die Arbeiten an dem Gebäude liegen seit Wochen brach, nachdem sich Pegel & Sohn wegen Differenzen über Kosten von der Baustelle zurückgezogen hat.

Hätte Strieder das Geld dem Generalunternehmer gleich angeboten, könnte heute noch gebaut werden, erklärte die Firma. Die Preissteigerung um rund 30 Prozent gehe auf das Konto des Bauherren, der Firma Lindo GmbH, an der auch der Berliner Senat beteiligt ist. Die Entdeckung von Bunkerfundamenten sowie Wandmalereien in den alten Kellern der Akademie, die teuer restauriert werden mussten, hätten die Kosten in die Höhe getrieben. Bau- und Brandschutzpläne hätten aufwendig korrigiert werden müssen. Dadurch seien nachträgliche Umbauten notwendig geworden, die die Bauzeit um mehr als ein Jahr verlängert hätten, schrieben Pegel & Sohn.

Trotz erhöhter Kosten habe die Bauverwaltung das Unternehmen gezwungen, im Kostenrahmen zu bleiben. Monat für Monat habe Pegel & Sohn Leistungen erbracht, dafür aber nur einen Bruchteil des Geldes bekommen. DPA