WOCHENÜBERSICHT: KINDERHORT
: Tante Prusselise sucht nach den schönsten Spielsachen

Achtung: Bloß jetzt nicht mit den Kleenen ins Kaufhaus, allerhöchste Verkleidungsgefahr!! Stoffmuskelbepackte Batmankostüme, absurd gestaltete Pelztierchen und Cowboyhüte erschlagen einen schon im Erdgeschoss! Und dann wollen die wieder alles haben… Nein, nein, bis sich nächste Woche die Karnevalshauptstadt Berlin mal wieder von ihrer allerfreundlichsten Seite zeigt, wird noch kräftig abgelenkt. Zum Beispiel, kicher, mit einem Besuch im Prenzlberger Väterzentrum (Marienburger Straße 28), in dem es garantiert noch so richtig schön unkarnevalistisch aussieht: Im dort angeschlossenen sogenannten Papaladen kann man beispielsweise jeden Samstag „Papa-Viewing“ betreiben, das nicht etwa daraus besteht, dem eigenen Papa per Fernglas in einer Kneipe beim Trinken und Rauchen hinterherzuspannen, sondern mit dem eigenen und fremden Papas auf einer Großleinwand die Bundesliga anzugucken! Das ist zwar einerseits hochgradig reaktionär und ungefähr so dämlich wie anzunehmen, bei Müttertreffen würden Schminkkurse für Kind und Mama angeboten, aber andererseits… gibt es leider immer noch viel zu wenig Möglichkeiten, tatsächlich mit den Kindern anständig Fernsehfußball zu konsumieren. Außerdem sind dort ohnehin auch Frauen willkommen, wo kämen wir denn sonst hin. Wir warten nur auf den Tag, an dem das Papa-Viewing stattfindet, wenn die Frauennationalmannschaft spielt (Samstag, 18.30 bis 20 Uhr). Am Sonntag um 11 Uhr bietet das Jüdische Museum (Lindenstraße 9–14) eine Führung für alt- und einfach so kluge Interessierte ab 5 Jahren, „Das ver-rückte Haus – Daniel Libeskind für Kinder“, und bei diesem spannenden Mann kann man garantiert auch als nicht architekturfirmer Erwachsener noch ein bisschen was dazulernen, um beim nächsten Museums-Partytalk Eindruck zu schinden. Treffpunkt im Foyer.

www.vaeterzentrum-berlin.de; www.jmberlin.de