Ostfriesischer Feinschliff

Zwei Wochen vor dem Regionalliga-Start beginnt für St. Pauli die Probephase. Beim 0:0 gegen den türkischen Erstligisten Trabzonspor vollzieht sich ein spielerischer Wandel

Hamburg taz ■ Gerade einen Tag ist das Team von Trainer Andreas Bergmann wieder aus dem Trainingslager in der ostfriesischen Tiefebene Middels zurückgekehrt. Was als „Konditionstraining mit Ball“ (Bergmann) begann, wurde beim Spiel gegen den türkischen Erstligisten Trabzonspor nun auch auf dem Spielfeld sichtbar. Das unerwartete 0:0-Unentschieden zeigt, worauf der St. Pauli-Coach Wert legt.

Die von Beginn an aufgestellte Achse um Torwart Achim Hollerieth, Innenverteidiger Fabio Morena, Andreas Mayer als defensiver Mittelfeldspieler, Morad Bounoua als einer von zwei Spielmachern (mit dem Neuling Ifet Taljevic) und dem ständig von links nach rechts wechselnden Mittelfeldspieler Michél Mazingu-Dinzey versuchte die Bälle nicht lange zu halten. Mit Neuzugang Sebastian Wojcik lief nur ein Stürmer auf, was Bergmann aber nicht als zwangläufige Maßnahme versteht. „Wir behalten uns vor variabel mit einer oder zwei Spitzen, sowie einer oder zwei Spielmacher zu spielen.“ Auf einigen Positionen sei man gar doppelt besetzt.

Es kann also keine die Rede davon sein, dass sich zwei Wochen vor dem Start des Ligabetriebs schlechte Stimmung beim FC St. Pauli breit mache. Zwar werde die Lage nach einigen positiven Sponsorenabschlüssen „derzeit öffentlich positiver dargestellt, als sie tatsächlich sei“, wie ein Offizieller mitteilt, doch mache die Vorbereitung auf die neue Saison „zuversichtlich“, so Präsident Corny Littmann.

Auch Trainer Andreas Bergmann glaubt, dass es „spielerisch vorwärts geht.“ Mögen manche gar glauben, St. Pauli habe keine Platzierung in der Regionalliga im Sinn, sondern vielmehr guten Fußball für seine Fans. FOG