Eismann muss aus den Puschen

METTMANN taz ■ Die Arbeitnehmer des Eismann-Konzerns befürchten nach dem Verkauf ihres Unternehmens durch den Lebensmittelriesen Nestlé weder um ihre Arbeitsplätze, noch um Mehrarbeit oder Lohnkürzungen. Das sagte der stellvertretende Betriebsrat des Unternehmens, Günter Denzig, gestern zur taz.

„Jetzt geht es darum, dass das Unternehmen wieder aus den Puschen kommt“, sagte Denzig. Dazu würden alle 200 Mitarbeiter des Standortes Mettmann ihren Beitrag leisten. Der Schweizer Nestlé-Konzern hatte den Kundendienst für Tiefkühlkost am Anfang der Woche mehrheitlich an die Investmentgruppe ECM Equity Capital Management GmbH verkauft. Auch das Management der ehemaligen Nestlé-Tochter hat Anteile am Unternehmen Übernommen. Nach Angaben der Schweizer Firma Nestlé sei der Verkauf von Eismann erfolgt, da sich das Unternehmen wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren wollte. Insider vermuten, dass Eismann den Erwartungen der Muttergesellschaft nicht mehr gerecht wurde. Das Geschäft mit den von Haus zu Haus fahrenden Tiefkühl-Lastern von Eismann und seinem Konkurrenten Bofrost gilt seit Jahren als rückläufig.

Nach Angaben des Mettmanner Unternehmens hat die Firma europaweit rund 2,3 Millionen feste Kunden, im letzten Geschäftsjahr habe das Unternehmen 480 Millionen Euro Umsatz gemacht. In Deutschland arbeiten insgesamt 1.100 Menschen für die Firma. Die Fahrer der Eismann-Laster arbeiten für den Konzern als selbstständige Unternehmer im Franchise-System.ELMAR KOK