Tote bei US-Angriff in Pakistan

Mindestens 27 Opfer bei Militärschlag gegen Ausbildungslager der Taliban

PESCHAWAR/ISLAMABAD afp/dpa ■ Bei einem mutmaßlichen US-Raketenangriff auf ein Ausbildungslager der Taliban sind in Pakistan mindestens 27 Menschen getötet worden. Nach Angaben pakistanischer Sicherheitskräfte seien unter den Toten zwei arabische sowie örtliche Taliban-Kämpfer und zudem mehrere Usbeken. Der Chef der pakistanischen Tehrik-i-Taliban (TTP), Baitullah Mehsud, habe sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in dem Ausbildungslager aufgehalten. Mehsud wird von pakistanischen und US-Stellen bezichtigt, Drahtzieher des tödlichen Anschlags auf Pakistans Oppositionsführerin Benazir Bhutto 2007 gewesen zu sein.

Wegen angeblicher Spionage für die USA töteten die Taliban einen 35-jährigen afghanischen Flüchtling. Anwohner eines Dorfes im Stammesgebiet fanden die Leiche am Sonntag. Auf einem Zettel neben der Leiche hieß es, der Tote solle zur Warnung bis zum Nachmittag liegen bleiben, um „das Schicksal der Spione“ zu zeigen.

Unterdessen warnte Pakistans Präsident Asif Ali Zardari vor dem Erstarken radikalislamischer Extremisten. „Wir sind uns im Klaren, dass die Taliban versuchen, in Pakistan die Macht zu übernehmen. Deshalb geht es um das Überleben Pakistans“, erklärte Zardari. Er wies Spekulationen zurück, Militär und Geheimdienst stünden nicht geschlossen hinter seiner Regierung.